
Stromlücke im Winter? Die Schweiz braucht im Winter Stromimporte, insbesondere aus Frankreich.

Im Sommerhalbjahr 2024 (April bis September) verbrauchte die Schweiz 28.6 Terawattstunden (TWh) Strom, im Winterhalbjahr 2023/24 (Oktober bis März) waren es 32.6 TWh. Die Schweiz steht in einem kontinuierlichen Stromhandel mit ihren Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Laut dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) weist die Stromhandelsbilanz für das Winterhalbjahr (Oktober bis März) im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024 (letzte 10 Jahre) folgende Werte auf:
- Frankreich: 8.7 TWh Import pro Winterhalbjahr
- Deutschland: 3.4 TWh Import pro Winterhalbjahr
- Österreich: 2.7 TWh Import pro Winterhalbjahr
- Italien: 10.9 TWh Export pro Winterhalbjahr
Gesamthaft importierte die Schweiz im Durchschnitt (2015–2024) 4.0 TWh Strom pro Winterhalbjahr. Während die Nettoimporte vor allem in den Wintermonaten auftreten, exportiert die Schweiz im Sommer deutlich mehr Strom, wie die Handelsbilanz im Sommerhalbjahr im Durchschnitt über die Jahre 2015–2024 zeigt:
- Frankreich: 4.3 TWh Import pro Sommerhalbjahr
- Deutschland: 1.0 TWh Export pro Sommerhalbjahr
- Österreich: 0.5 TWh Import pro Sommerhalbjahr
- Italien: 9.4 TWh Export pro Sommerhalbjahr
- Gesamtbilanz: 5.6 TWh Export pro Sommerhalbjahr
Einer der Gründe dafür ist der hohe Anteil der Wasserkraft an der Stromproduktion, die im Sommer wesentlich ergiebiger ist als im Winter. Während Italien über das ganze Jahr ein konstanter Abnehmer von Strom ist, ist das Schweizer Stromnetz speziell im Winter auf Importe aus Frankreich angewiesen.