Ist es nachts noch dunkel? In der Schweiz ist die Fläche mit Nachtdunkelheit zwischen 2014 und 2020 um 16 % zurückgegangen.

Laut den Umweltindikatoren des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und den Daten des Landschaftsmonitorings Schweiz (LABES) ist der Anteil der Landesfläche mit natürlicher Nachtdunkelheit in der Schweiz zwischen 2014 und 2020 deutlich rückläufig: von 62 % auf 46 %. Dies entspricht einem Rückgang um 16 %.

Zu viel künstliches Licht in der Nacht kann gemäss BAFU erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt haben: Der Rückgang von Insekten, die Beeinträchtigung von Lebensräumen nachtaktiver Tiere wie Fledermäusen, Fröschen oder Amphibien sowie die Desorientierung von Zugvögeln und Fischen zählen zu den häufigsten Folgen. Auch Pflanzen sind betroffen – etwa verlieren Bäume, die von Straßenbeleuchtung angestrahlt werden, ihr Laub später im Herbst, was sie anfälliger für Frostschäden macht. Beim Menschen kann übermäßige nächtliche Beleuchtung zudem zu Schlafstörungen führen.

Eine regionale Auswertung der Daten für den Zeitraum 2014 bis 2020 zeigt deutliche Unterschiede: Besonders im Jura und im Mittelland gibt es zunehmend keine Flächen mit Nachtdunkelheit mehr. So sank der Anteil dunkler Flächen im Jura von 48 % auf 22 %, im Mittelland von 23 % auf 5 %. Auch im Alpenraum ist ein Rückgang zu beobachten:

  • Alpennordflanke: von 81 % auf 66 %
  • Alpensüdflanke: von 75 % auf 61 %
  • Westliche Zentralalpen: von 79 % auf 63 %
  • Östliche Zentralalpen: von 91 % auf 82 %

Quellen für Zahlenmaterial

BAFU, Umweltindikatoren, LABES
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Stand vom:
17.06.2025
WSL
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Stand vom:
17.06.2025
BAFU
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Stand vom:
05.08.2025

Hinweise

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Als „dunkel“ gilt eine Fläche dann, wenn die Strahlungsintensität zu keinem Zeitpunkt den Schwellenwert von 0.5 Radiance (nW/cm²/sr) überschreitet.
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Daten erst ab 2014 und bis 2020 verfügbar (neue Methodik ab 2014)
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Die Statistik wird im 4- bis 5-Jahres-Rhythmus im Rahmen der Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) erhoben
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Ordinate startet bei 0 % und endet bei 70 %, um den Effekt zu verdeutlichen.

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