
Wohnungsmangel? Über 80% der zusätzlichen Wohnfläche brauchen wir aufgrund des Bevölkerungswachstums.

Seit dem Jahr 2000 ist der durchschnittliche Wohnflächenbedarf pro Person in der Schweiz von 44 m² auf 46.5 m² im Jahr 2023 gestiegen, wobei dieser Wert seit 2021 (46.6 m²) schweizweit sinkt, in grösseren Städten wie Zürich, Basel-Stadt oder Genf sogar schon länger. Der Anstieg lässt sich unter anderem durch kleinere Haushalte, höhere Wohnansprüche sowie die alternde Bevölkerung erklären.
Die durchschnittliche Wohnfläche variiert zudem je nach Einkommen, Wohnkanton und weiteren Einflussfaktoren. Im gleichen Zeitraum ist auch die Gesamtbevölkerung der Schweiz von 7.20 auf 8.96 Millionen Einwohner gewachsen. Das Bevölkerungswachstum trägt dabei am stärksten zum zusätzlich benötigten Wohnraum bei.
Die Effekte von gestiegenem Wohnflächenbedarf und Bevölkerungswachstum lassen sich separat berechnen: Wäre die Bevölkerung seit 2000 konstant geblieben (7'204'055 Personen), der Wohnflächenbedarf pro Person jedoch auf 46.5 m² gestiegen, hätte dies einen zusätzlichen Bedarf von 18'010'138 m² Wohnfläche bedeutet. Umgekehrt ergibt sich für das Bevölkerungswachstum ein zusätzlicher Bedarf von 81'756'440 m², berechnet durch die Zunahme um 1'758'203 Personen multipliziert mit dem aktuellen Pro-Kopf-Bedarf von 46.5 m².
Insgesamt ergibt sich daraus ein (theoretischer) zusätzlich benötigter Bedarf an Wohnfläche von rund 99'766'577 m². Die tatsächlich gebaute Wohnfläche variiert von diesem Wert, u.a. wegen Zeitverzögerungseffekten und Leerständen (siehe Hinweise). Die Berechnungen zeigen: Etwa 82 % des zusätzlichen Wohnflächenbedarfs lassen sich auf das Bevölkerungswachstum zurückführen, rund 18 % auf den gestiegenen Flächenanspruch pro Person.